Berlin Programm am 6. und 7. Mai 2023

2 Tage - 22 Veranstaltungen

 

Samstag, 6. Mai 2023

Hier wohnte der Kinderarzt Dr. Gustav Tugendreich mit seiner Familie 

Samstag, 11 Uhr  Film, Vortrag, Gespräch

Dr. Gustav Tugendreich, ein renommierter Berliner Kinderarzt und Sozialmediziner, und seine Frau Irene lebten mit ihren Kindern einst in der Reichsstraße 104. Gemeinsam mit den heutigen Bewohner*innen erinnert Benjamin Kuntz, der eine Biografie über Gustav Tugendreich geschrieben hat, an den Berliner Arzt und seine Familie. Enkelin Alina Tugend, die 2019 mit ihrem inzwischen verstorbenen Vater Tom der Verlegung von Stolpersteinen vor dem Haus beiwohnte, reist zu dem Gedenken aus den USA an.

Nur mit Anmeldung bis zum 5. Mai unter: b.kuntz@rki.de

Veranstaltungsort: Reichsstraße 104, 14052 Berlin- Charlottenburg

 

Die Kohlenhandlung von Annedore und Julius Leber - Treffpunkt des Widerstandes

Samstag, 11 - 16 Uhr  Open Air Ausstellung

Die ehemalige Kohlenhandlung von Julius und Annedore Leber war ein Treffpunkt des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Der Arbeitskreis Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber hält den Ort der Erinnerung am Leben. Die Ausstellung bleibt bis Oktober 2023 geöffnet.

Veranstaltungsort: Torgauer Straße 24-25, 10829 Berlin- Schöneberg

 

Erinnerung an Else Simon und ihre Mitbewohner*innen

Samstag, 12 - 14 Uhr Ausstellung

12:30 Uhr Gespräch

In der Rosenheimer Straße wird mit Dokumenten und Fotografien an die Verfolgung, Enteignung und Deportation von neun ehemaligen Mieter*innen der Wohnung erinnert. Dabei sind zwei Nachkomminnen. Dass ihre Großtante Else Simon mit ihrer Tochter Helga Kaufmann und ihrer Enkelin Yvonne Luise von hier deportiert wurden, weiß Claudia Samter erst seit wenigen Jahren. Gemeinsam mit ihrer Tochter kommt sie nach Berlin, um an Großtante, Tante und Cousine zu erinnern und von der Flucht ihrer Mutter nach Argentinien zu berichten. Veranstaltungsort: RosenheimerStraße 40, 10781 Berlin- Schöneberg

 

Hier verlebte der Maler Kurt Löb seine Jugend

Samstag, 13 - 16 Uhr  Ausstellung, Musik, Gespräch

Der in der Branche bekannte Buchillustrator und Maler Kurt Löb lebte als Jugendlicher von 1935 bis 1939 in der Binger Str. 55, bevor die Familie 1939 nach Holland auswandern musste. Seine Tochter Truusje Vrooland reist aus Amsterdam an und wird - ergänzt von kurzen musikalischen Intermezzi - von ihrem auch Musik liebenden Vater berichten. Dazu gibt es eine kleine Ausstellung von Kurt Löbs Schaffen. Veranstaltungsort: Binger Straße 55, 114197 Berlin- Wilmersdorf

 

Hier wohnte die Familie Katzenellenbogen

Samstag, 14 - 16 Uhr Ausstellung

14:30 Uhr Gespräch (Deutsch, Englisch)

An die Familie Katzenellenbogen, die bis zu ihrer Flucht nach Argentinien im Frühjahr 1939 in der Rosenheimer Straße 40 lebte und in der Goltzstraße einen Haushaltswarenladen betrieb, erinnern Anke Hassel und Hugh Williamson, die heutigen Bewohner*innen der Wohnung, mit Fotografien und Dokumenten. Die Töchter von Ludwig Katzenellenbogen, Elsa Cohen und Silvia Abraham, reisen aus Israel an und erinnern an ihren Vater. Veranstaltungsort: Rosenheimer Straße 40 10781 Berlin-Schöneberg

 

Hier lebten und wirkten Max und Martha Liebermann

 Samstag, 14 Uhr und 16 Uhr  Führungen im Rahmen der Ausstellung 

„Wenn’se nach Berlin reinkommen, gleich links“ – so beschrieb Max Liebermann Gästen den Weg zu seinem Wohnhaus am Pariser Platz. Die Dokumentation Liebermanns Welt blickt auf die Höhepunkte im Leben Max Liebermanns zurück. Die Stiftung Brandenburger Tor erinnert zudem an die Verfolgung der Familie Liebermann nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Kostenfreie Führungen um 14 und 16 Uhr. Die Ausstellung ist von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet (Eintritt: €3/€2).

Veranstaltungsort: Stiftung Brandenburger Tor im Max Liebermann Haus, Pariser Platz 7, 10117 Berlin-Mitte

 

Die Familie Michalski - untergetaucht am Alexanderplatz 

Samstag, 14:30 Uhr  Zeitzeug*innengespräch mit Petra und Franz Michalski

1943 flieht Lilli Michalski mit ihren Kindern Franz und Peter vor der bevorstehenden Deportation von Breslau nach Berlin. In Hotels am Alexanderplatz verstecken sie sich vor der Gestapo. Dort bekommen sie auch Besuch von der "alten" Frau Schwarzkopf, zu der Lilli Michalski seit Görlitz ein gutes Verhältnis hat. Davon und von der weiteren Flucht durch Europa erzählen Franz und Petra Michalski im Gespräch. 

Nur mit Anmeldung bis zum 5. Mai unter: stiftung@berliner-sparkasse.de

Veranstaltungsort: Stiftung Berliner Sparkasse – von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin

Alexanderplatz 2, 10178 Berlin- Mitte

 

Die Familie Fernbach wohnte hier

Samstag, 15 - 17 Uhr  Erzählung, Lesung, Gespräch 

Hier lebte bis 1942 der pensionierte Oberlehrer Prof. Leo Fernbach mit seiner Frau Amalie und den beiden Töchtern Ruth und Anna und dem Sohn und Kinderarzt Dr.Hans Fernbach. Die Urenkelin Mitzi Rabe (Ann Arbor, USA) wird von ihrer Familie erzählen und aus dem Buch ihrer Mutter Inge Fernbach Rabe vorlesen. Christiane Zieger- Ayanoğlu und Özcan Ayanoğlu öffnen ihre Wohnung und erinnern mit Texten, Dokumenten und Fotos an die Familie.

Veranstaltungsort: Wilhelmshöher Straße, 24 Berlin- Friedenau

 

Charlotte Wolff: Von hier nach Frankreich ins Exil

Samstag, 15 Uhr  Lesung und Gespräch 

Eine Erinnerung an die Ärztin Charlotte Wolff. Nach Verlust ihrer Stelle im Krankenhaus Neukölln und einer kurzzeitigen Haft flieht sie 1933 nach Frankreich. Vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Laubenheimer Straße geben Andrea Schultz und Günter Schmidt einen biographischen Überblick und lassen das Leben von Charlotte Wolff in Berlin bis zu ihrer Flucht und danach im Exil literarisch Revue passieren.

Veranstaltungsort: Laubenheimer Straße 10, 14197 Berlin- Wilmersdorf

 

Das Haus Nikolsburger Platz 4 - Hier wohnte Elsa Majewski, geb. Katz 

Samstag, 16 Uhr Erzählung & Gespräch 

Sylvia Paskin reist aus London an, um an zwei Schwestern zu erinnern: Ihrer Großmutter Lily Knips geb. Katz gelang 1939 die Flucht nach London, doch sie ertrug die Emigration nicht. Ihre Großtante Elsa Majewski geb. Katz lebte hier am Nikolsburger Platz 4, bevor sie aus ihrem Zuhause vertrieben und 1942 in Sobibor ermordet wurde.

Das Haus Nikolsburger Platz 4 gibt es nicht mehr, dort befindet sich heute ein Spielplatz.

Anmeldung unter: denkmalamort@gmail.com

Veranstaltungsort: Nikolsburger Platz 5, 10717 Berlin- Wilmersdorf

 

"Lebewohl, Martha" - Die Geschichte der jüdischen Bewohner*innen

Samstag, 17 Uhr  Lesung, Erzählung und Gespräch 

Das Haus in der Berchtesgadener Straße war ein sogenanntes Judenhaus. Über 30 Bewohner*innen wurden hier zwangseingewiesen. Ihre Lebensgeschichten hat Ingke Brodersen für ihr gerade erschienenes Buch „Lebewohl, Martha“ recherchiert. Von der Pianistin Martha Cohen und dem Rechtsanwalt Siegfried Kurt Jacob, dem das Haus gehörte, erzählt die heutige Bewohnerin und Autorin.

Veranstaltungsort: Berchtesgadener Straße 37, 10779 Berlin- Schöneberg

 

Auf der Suche nach der Berlinerin Elli Blatt & ihrer Familie

Samstag, 17 Uhr  Lesung aus Liebesbriefen 1937-1942  und Gespräch

 

Kurz nach dem Tod ihres Vaters entdeckte die Amsterdamerin Denise Citroen ein Paket mit 140 Liebesbriefen von der Berlinerin Elli Blatt an ihren Vater. Auf einer Reise in die Vergangenheit findet sie heraus, dass die Familie Blatt in den 1930er Jahren in der Kreuzberger Yorckstraße lebte. An dieser letzten Adresse der Familie vor ihrem Exil nach Belgien 1937 spricht Elli (1919-1942) durch Fragmente aus ihren Briefen zu uns.

Veranstaltungsort: AUTOTEILE Studio, Yorckstraße 70, 10965 Berlin- Kreuzberg

 

Erinnerung an verfolgte Menschen in Kreuzberg 61

Samstag, 18 Uhr  Gedenkspaziergang

Die drei Schwestern Arnhelm wohnten in der Hornstraße 23 in einem sogenannten Judenhaus. Als Jüdinnen mussten sie Zwangsarbeit leisten, 1943 wurden sie bei der „Fabrikation“ verhaftet und nach Auschwitz deportiert. In der Nähe lebte auch der Redakteur Georg Kotte, der 1938 aufgrund seiner Homosexualität festgenommen und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Bei dem Gedenkspaziergang mit Trille Schünke erfahren wir mehr über die Biografien hinter den Stolpersteinen in der Yorckstraße und Hornstraße. 

Treffpunkt: AUTOTEILE Studio, Yorckstraße 70, 10965 Berlin- Kreuzberg

 

Sonntag, 7. Mai 2023

 

Ein sogenanntes Judenhaus

Sonntag, 11 - 14 Uhr  Ausstellung und Gespräche

Eine Plakatausstellung, sprechende Türklingeln und das Video der letzten überlebenden Zeitzeugen erzählen die Geschichte einiger der über 80 freiwilligen und unfreiwilligen Bewohner*innen der Gervinusstraße 20. Die Nachkommen Jack Weil (Amsterdam), Eva Caemmerer (Berlin) und Dan Messerschmidt (Berlin) und Rechercheur Matthias Schirmer erinnern an einige der Lebensgeschichten und gedenken über 50 ermordeten ehemaligen Bewohner*innen.

Veranstaltungsort: Gervinusstraße 20, 10629 Berlin-Charlottenburg

 

Untergetaucht in Schöneberg – auf den Spuren von Hanni Lévy, geb. Weissenberg

Sonntag, 12Uhr  Spaziergang

Hanni Lévy, geb. Weissenberg tauchte im Februar 1943  spontan unter, um der drohenden Deportation zu entkommen. Ein Erinnerungsspaziergang führt zu Stationen ihrer erfolgreichen Flucht. Mit Fotos und ausgewählten Texten aus ihrer 2019 erschienenen Biografie „Nichts wie raus und durch! Lebens- und Überlebensgeschichte einer jüdischen Berlinerin“ erinnert Oranna Dimmig auch an deportierte Bekannte und Verwandte von Hanni Lévy sowie an Menschen, die ihr geholfen haben.  Treffpunkt: Fuggerstraße 31, 10777 Berlin-Schöneberg

 

Alice Herz - Friedensaktivistin, Journalistin und Kämpferin für Frauenrechte

Sonntag, 13 - 15 Uhr  Lesung und Gespräch

Alice Herz (1882 - 1965) lebte bis zu ihrer Vertreibung im Jahr 1933 als Friedensaktivistin, Journalistin und Kämpferin für Frauenrechte in Berlin-Mahlsdorf. Als Publizistin schrieb sie gegen die NS-Ideologie an, als Frauenrechtlerin setzte sie sich für das Frauenwahlrecht und eine freie Ehe ein. Die Arbeitsgruppe Erinnerungskultur des Bündnisses für Demokratie und Toleranz erinnert an dem 2003 nach ihr benannten Platz in Mahlsdorf an Alice Herz.

Veranstaltungsort: Alice-Herz-Platz, 12623 Berlin- Mahlsdorf

 

Pfarrer Eitel-Friedrich von Rabenau bot hier Verfolgten Schutz

Sonntag, 13 Uhr  Lesung, Ausstellung und Gespräch (Deutsch und Englisch)

Eitel-Friedrich von Rabenau, von 1923 bis 1954 Pfarrer in der Apostel-Paulus-Kirche, war eine bedeutende Persönlichkeit der Bekennenden Kirche, die sich offen gegen die NSDAP stellte. Er half jüdischen Menschen in Not, indem er ihnen Unterschlupf bot: in den Räumen der Kirche und in seiner Wohnung bei seiner Frau und seinen sechs Kindern. Eine Erinnerung an Pfarrer von Rabenau und diejenigen, die bei ihm Schutz suchten.  Veranstaltungsort: Apostel Paulus Kirche, Grunewaldstr 77a, 10823 Berlin- Schöneberg

 

Dr. Erich Bragenheim – "Wo du nicht bist"

Sonntag, 14 Uhr  Lesung und Gespräch 

Am Kurfürstendamm 141 praktizierte der jüdische Arzt Dr. Erich Bragenheim. Als seine "arische" Verlobte nach dem Krieg erfuhr, dass er in Auschwitz ermordet worden ist, kämpfte sie darum, ihn posthum heiraten zu dürfen. Und es gelang ihr. Im Roman „Wo Du nicht bist“ erzählt die Autorin Anke Gebert die außergewöhnliche Liebesgeschichte der beiden. Bei Denk Mal am Ort liest Anke Gebert Auszüge und erzählt von ihren Recherchen. Veranstaltungsort: Kurfürstendamm 142, 10709 Berlin-Wilmersdorf

 

Hier lebten und wirkten Max und Martha Liebermann

 Sonntag, 14 Uhr und 16 Uhr  Führungen im Rahmen der Ausstellung 

„Wenn’se nach Berlin reinkommen, gleich links“ – so beschrieb Max Liebermann Gästen den Weg zu seinem Wohnhaus am Pariser Platz. Die Dokumentation Liebermanns Welt blickt auf die Höhepunkte im Leben Max Liebermanns zurück. Die Stiftung Brandenburger Tor erinnert zudem an die Verfolgung der Familie Liebermann nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Kostenfreie Führungen um 14 und 16 Uhr. Die Ausstellung ist von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet (Eintritt: €3/€2).

Veranstaltungsort: Stiftung Brandenburger Tor im Max Liebermann Haus, Pariser Platz 7, 10117 Berlin-Mitte

 

Untergetaucht auf der Insel Reiswerder im Tegeler See

Sonntag 14:45 – 16:30 Inselrundgang, Lesung und Erzählung

Auf der Flucht vor den Deportationen versteckte sich eine Gruppe von Menschen auf einer kleinen Insel in Berlin. In ihrem Buch „Untergetaucht auf Reiswerder” erinnert Christiane Carstens an Gerda Lesser, Erna-Johanna und Gerhart Fleck, Lotte Basch und Hermann Dietz und die bewegende Geschichte der unterschiedlichen Menschen dieser Gruppe.

Treffpunkt: 14:45 Uhr am DLRG-Haus auf der Festlandseite, Haltestelle „Weg nach Reiswerder“, (Fährüberfahrt 15:00 Uhr)  

Vor der Insel Reiswerder im Tegeler See, 13507 Berlin- Reinickendorf 

 

Hier wohnten die Brüder Goldschmidt

Sonntag 15 – 16 Uhr  Akustische Stolpersteine

Unzählige Male sind Arthur und Eugen Goldschmidt durch das Tor der Kleinaustraße 10 gegangen, bevor sie sich 1938 den Nationalsozialisten durch gemeinsame Flucht in den Tod entzogen. Mit zwei akustischen Stolpersteinen und biografischen Notizen gedenkt die Klang- und Konzeptkünstlerin Marion Fabian den Brüdern gemeinsam mit heutigen Bewohner*innen und Akteurinnen der OMAS GEGEN RECHTS vor dem Tor ihres ehemaligen Hauses.

Veranstaltungsort: Kleinaustraße 10, 14169 Berlin-Zehlendorf