DMAO Berlin Programm – 4. & 5. Mai 2024
2 Tage – 27 Veranstaltungen
Samstag, 4. Mai
1.
Hier wohnten einst Berlins erste Professorin und ihre Familie
Potsdamer Str. 58a, 12205 Berlin- Lichterfelde
Sa, 11 Uhr, Vortrag und Gespräch
Lydia Rabinowitsch-Kempner (1871-1935) bekam als erste Frau in Berlin einen Professorentitel. Die Bakteriologin und Tuberkuloseforscherin wirkte bei Robert Koch am Institut für Infektionskrankheiten und an der Charité. Gemeinsam mit der heutigen Eigentümerfamilie erinnert der Medizinhistoriker Benjamin Kuntz im Garten an die Familie. Robert Kempner, der erstgeborene Sohn von Lydia und Walter Kempner, war als Jurist stellvertretender Chefankläger bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen.
Anmeldung: kuntzb@rki.de
2.
Spuk am Hausvogteiplatz
Denkzeichen Modezentrum Hausvogtei, Hausvogteiplatz, 10117 Berlin-Mitte
Sa, 12 - 13 Uhr, Führung
Ab 1933 zerstörten die Nationalsozialisten das jüdisch geprägte Modeleben am Hausvogteiplatz. Eine ganze Generation von Modeschaffenden wurde verfolgt, ins Exil oder in den Freitod getrieben. Für Berlin war dies das Ende der Tradition als Modehochburg. Die Historikerin Dr. Kirstin Buchinger erzählt über den “Spuk am Hausvogteiplatz” (Titel eines Gedichts von Felix Salomon Josky).
Anmeldung: kb@goldencalb.de
3.
Hier lebte der Maler Kurt Löb
Binger Straße 55, 14197 Berlin- Wilmersdorf
Sa, 12 - 14 Uhr, Ausstellung, Lesung, Gespräch
Der überregional bekannte Buchillustrator, Autor und Maler Kurt Löb verbrachte von 1935 bis 1939 vier Jahre seiner Jugend in dem Haus, bevor die Familie nach Holland auswandern musste. Seine Tochter Truusje Vrooland-Loeb reist aus Amsterdam an, um aus seiner Biographie zu lesen, die sie gemeinsam mit ihrem Vater geschrieben hat. Eine kleine Ausstellung von Werken von Kurt Löb ergänzt die Erinnerung.
4.
Die ehemaligen Bewohner*innen der Holsteinischen Str. 2
Holsteinische Str. 2a, 10717 Berlin-Wilmersdorf
Sa, 12.30 bis 16 Uhr, Vortrag und Gespräch, Vortrag 12.30 Uhr
Nach Wegfall des Mietschutzes für jüdische Mieter*innen 1939
wurden drei Wohnungen in diesem Haus zu “Zwangswohnungen”. Gedenkkacheln an der Hausfassade erinnern an den ehemaligen Hauseigentümer, der 1941 in die USA flüchten konnte, eine
Mieterin, die Theresienstadt überlebte und einen Mieter, der in Auschwitz ermordet wurde. Gundula Meiering, eine heutige Bewohnerin, erzählt über ihre Spurensuche
nach den ehemaligen Bewohner*innen. Das Haus gehört zur digitalen Ausstellung "Zwangsräume".
5.
Alice Herz - Friedensaktivistin, Journalistin und Kämpferin für Frauenrechte
Alice-Herz-Platz, 12623 Berlin-Mahlsdorf
Sa, 13 Uhr, Lesung und Gespräch
Alice Herz (1882 - 1965) war Friedensaktivistin, Journalistin und eine Kämpferin für Frauenrechte. Sie lebte bis 1933 mit ihrer dort aufgewachsenen Tochter Helga (1912-2010) in Berlin-Mahlsdorf, bevor beide nur durch sofortige Flucht vor den Nazis ihr Leben retten konnten. Verwandte aus Übersee wollen anreisen, um gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Erinnerungskultur im Bezirk Marzahn-Hellersdorf an Alice und Helga Herz zu erinnern. Vor dem ehemaligen Wohnhaus wurden 2023 Stolpersteine eingeweiht.
6.
Hier lebten Joseph und Friederike Roth
Potsdamer Straße 73, 10785 Berlin-Tiergarten
Sa, 14 Uhr, Szenische Lesung
Joseph Roth, geboren 1894 im damaligen Österreich-Ungarn, ist als Journalist, Chronist, Romanautor und engagierter Gegner des Nationalsozialismus bekannt. Von 1920 bis 1933 lebte er in Berlin. Am Tag der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler verließ er das Land. Vor der Joseph-Roth-Diele, in dessen Nebenhaus der Schriftsteller und seine Ehefrau Friederike Roth-Reichler einige Jahre lebten, erinnern Andrea Schultz und Günter Schmid an das Paar.
7.
Hier lebten Max und Martha Liebermann
Stiftung Brandenburger Tor, Max-Liebermann-Haus, Pariser Platz 7, 10117 Berlin
Sa, 14 & 16 Uhr, Führung
Max Liebermann war einer der bekanntesten deutschen Impressionisten. Gemeinsam mit seiner Frau Martha und Tochter Käthe lebte er im 2. Stock, bis er 1935 verstarb. Martha wurde 1936 aus dem Haus vertrieben und nahm sich 1943 nach Erhalt des Deportationsbefehls das Leben. Vor dem Haus erinnert ein Stolperstein an sie. Die Stiftung Brandenburger Tor erinnert an die Liebermanns und bietet kostenlose Führungen durch die Ausstellung im Atelier Liebermann: Jorinde Voigt – Constant Vision an.
8.
Die Familie Michalski - untergetaucht am Alexanderplatz
Stiftung Berliner Sparkasse – von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin
Alexanderplatz 2, 10178 Berlin- Mitte
Samstag, 14:30 Uhr, Zeitzeugingespräch mit Petra Michalski
1943 flieht Lilli Michalski mit ihren Kindern Franz und Peter vor der bevorstehenden Deportation von Breslau nach Berlin. In Hotels am Alexanderplatz verstecken sie sich vor der Gestapo. Dort bekommen sie auch Besuch von der "alten" Frau Schwarzkopf, zu der Lilli Michalski seit Görlitz ein gutes Verhältnis hat. Franz Michalski ist 2023 verstorben. Petra Michalski aber kennt die Geschichte ihres Mannes wie die eigene. Sie hat sie bereits in den letzten Jahren für ihn erzählt.
Nur mit Anmeldung bis zum 3. Mai unter: stiftung@berliner-sparkasse.de
9.
Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt – Widerstand gegen die Judenverfolgung
Rosenthaler Straße 39, 10178 Berlin-Mitte
Sa, 16:30, Führung durch die Ausstellung
Hier beschäftigt Otto Weidt während des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich blinde, seh- oder hörbehinderte Juden und Jüdinnen. Sie stellen Besen und Bürsten her. Das Museum berichtet von Weidts Bemühungen, seine jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter vor der Verfolgung zu schützen. Als die Bedrohung immer größer wird, sucht er für einige von ihnen Verstecke. Eines davon befindet sich im heutigen Museum.
10.
Hier lebte Lily Knips
Wielandstraße 30, 10629 Berlin-Charlottenburg
Sa, 17 Uhr, Vortrag und Gespräch
Lily Knips sendete ihren Sohn Lothar 1933 nach London. Ihr selbst gelang keine Ausreise. Dann traf sie Josef Jakobs, einen jüngeren Mann, der gefälschte Pässe verkaufte und verliebte sich. Mit einem seiner Pässe flüchtete Lily mit Hilfe ihres Sohnes nach London. Josef wurde erwischt und kam ins KZ. Unter der Auflage für die Nazis zu spionieren, landete er per Fallschirmsprung in England, in der Tasche Lilys Adresse. Sylvia Paskin (London) erzählt die Geschichte ihrer Oma Lily Knips.
11.
Als „U-Boot“ überlebt – Ruth Winkelmann erzählt
Restaurant House of Small Wonder, Auguststraße 11-13, 10117 Berlin-Mitte
Sa, 17 Uhr, Lesung und Zeitzeugingespräch
Als die Nazis an die Macht kamen, war Ruth Winkelmann fünf Jahre alt. Bis zu deren Schließung ging sie in die jüdische Mädchenschule in der Auguststraße. Die Ehe ihrer Eltern wurde zwangsgeschieden, der Vater ermordet. Der Mutter gelang es, die Töchter vor der drohenden Deportation in einer Laube zu verstecken. Die Autorin Michaela Maria Müller liest in der ehemaligen Turnhalle Passagen aus Ruth Winkelmanns Buch „Plötzlich hieß ich Sara“. Die 96-jährige erzählt und beantwortet Fragen.
Anmeldung: denkmalamort@gmail.com
12.
Dr. Erich Bragenheim – WO DU NICHT BIST
Romanisches Café im Europa Center, Tauentzienstraße 9 - 12, 10789 Berlin-Charlottenburg
Sa, 19:30 Uhr, Lesung und
Gespräch
Am Kurfürstendamm 141 praktizierte Dr. Erich Bragenheim. Hier verliebten sich der Arzt und die „arische“ Verkäuferin Irmgard Weckmüller. Das Paar verlobte sich. Zur Hochzeit kam es nie. Als Irmgard nach dem Krieg erfuhr, dass Erich ermordet worden ist, kämpfte sie darum, ihn posthum heiraten zu dürfen. Und es gelang ihr.. Im Roman WO DU NICHT BIST erzählt Anke Gebert die Geschichte des Paares, dessen erstes Rendezvous im Romanischen Café stattfand. Bei Denk Mal am Ort liest sie Auszüge.
Anmeldung: denkmalamort@gmail.com
Sonntag, 5. Mai 2024
1.
Sozialisten, Künstler & Widerstandskämpfer - Gedenken in Friedenau
So, 11 Uhr, Führung entlang der Stolpersteine
Vor den Friedenauer Villen und Jugendstil-Gebäuden liegen zahlreiche Stolpersteine. Hier wohnten in den 30er Jahren Bürger, die als sozialistische Schriftsteller, moderne Künstler, Widerstandskämpfer oder einfach als Juden erst aus ihrem bürgerlichen Leben ausgeschlossen und dann verfolgt wurden. Sie emigrierten, lebten versteckt, wählten den Selbstmord oder wurden deportiert und ermordet. Eine Führung von Dr. Petra T. Fritsche.
Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben : petra.fritsche@magenta.de
2.
Von Säuglingsheim zu Sammellager – Brunnenstraße 41
Brunnenstraße 41, 10115 Berlin-Mitte
So, 11 Uhr, Vortrag
1913 ließ Minna Schwarz ein Gartenhaus als Mütter- und Säuglingsheim errichten. Damals befanden sich hier bereits verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen des jüdischen Frauenvereins der Berliner Logen U.O.B.B. Mit Beginn der NS-Herrschaft mussten sie schließen. Bis auf ein Altenheim, das schließlich als Deportationssammellager missbraucht wurde. Frauengeschichtsforscherin Sabine Krusen erzählt die Hintergründe und erinnert an Menschen, die zeitweilig im Gartenhaus gearbeitet oder auch gewohnt haben.
3.
Erinnerung an Else Simon und ihre Mitbewohner*innen
Rosenheimer Straße 40, 10781 Berlin-Schöneberg
So, 11 -12:30 Uhr, Ausstellung und Gespräch
In der Rosenheimer Straße wird gemeinsam mit zwei Nachkomminnen an die Verfolgung, Enteignung und Deportation neun ehemaliger Mieter*innen erinnert. Dass ihre Großtante Else Simon mit ihrer Tochter Helga Kaufmann und ihrer Enkelin Yvonne Luise aus dieser Wohnung deportiert wurden, weiß Claudia Samter erst seit wenigen Jahren. Gemeinsam mit ihrer Tochter kommt sie nach Berlin, um an ihre Großtante, Tante und Cousine zu erinnern und von der Flucht ihrer Eltern nach Argentinien zu erzählen.
4.
Die Kohlenhandlung von Annedore und Julius Leber
Lernort Julius Leber, Torgauer Str. 24, 10829 Berlin-Schöneberg
So, 11 - 16 Uhr, Open Air Ausstellung
Julius Leber war ein bekannter Sozialdemokrat. Seine Kohlenhandlung wurde zum Treffpunkt des Widerstands gegen das NS-Regime. Nach dem Krieg führte Annedore Leber sie weiter. Hier hatte sie auch ihren Verlag. Neben der Publizistik verschrieb sie sich auch der Politik. Der Arbeitskreis Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber hält den Erinnerungsort am Leben. Die Open Air Ausstellung "Annedore Leber als Publizistin" bleibt bis Oktober geöffnet.
5.
Verfolgung & Widerstand in der Zwölf-Apostel-Gemeinde
Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof, Kolonnenstraße 24-25, 10829 Berlin- Schöneberg
So, 12 Uhr, Friedhofsspaziergang der anderen ART
Alfred Kothe, wegen „Wehrkraftzersetzung“ verurteilt, entging durch Simulieren einer Geisteskrankheit der Todesstrafe. Familie Treptow half drei verfolgten Jugendlichen, von denen zwei Geschwister letztlich gefasst und nach Auschwitz deportiert wurden. Pfarrer Adolf Kurtz leistete als Mitglied der Bekennenden Kirche vielfach Widerstand und Hilfe. Doris Hinzen-Röhrig erinnert an die Familien Kothe, Treptow und Kurtz mit Zeichnungen, Collagen und Texten, Oranna Dimmig mit Lesungen und Erläuterungen.
6.
Er hat den Stummfilm geprägt – Erinnerung an Georg John
Käthe-Niederkirchner-Str. 35, 10407 Berlin-Prenzlauer Berg
So, 12 Uhr, Filmbeispiele und Gespräch
In der Käthe-Niederkirchner-Straße 35 erinnert eine stumme Klingeltafel an 83 jüdische Menschen, die hier einst lebten. Georg Jacobsohn – als Schauspieler unter seinem Künstlernamen Georg John bekannt geworden – war einer von ihnen. Der heutige Hausbewohner Simon Lütgemeyer berichtet über den Charakterdarsteller, der den deutschen Film zwischen 1916 und 1933 durch seine Nebenrollen prägte, ehe er vom Kulturbetrieb ausgeschlossen und ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert wurde.
7.
Hier wohnte die Familie Katzenellenbogen
Rosenheimer Straße 40, 10781 Berlin-Schöneberg
So, 12 – 14 Uhr, Ausstellung, 12:30 Uhr Gespräch (Deutsch, Englisch)
An die Familie Katzenellenbogen, die bis zu ihrer Flucht nach Argentinien im Frühjahr 1939 in der Rosenheimer Straße 40 lebte und in der Goltzstraße einen Haushaltswarenladen betrieb, erinnern Anke Hassel und Hugh Williamson, die heutigen Bewohner*innen der Wohnung, mit Fotografien und Dokumenten. Elsa Cohen und andere Mitglieder ihrer Familie reisen aus Israel an und erinnern sich an ihren Vater Ludwig Katzenellenbogen, der als kleiner Junge in der Wohnung lebte.
8.
Die ehemaligen Bewohner*innen der Holsteinischen Str. 2
Holsteinische Str. 2a, 10717 Berlin-Wilmersdorf
So, 12.30 bis 16 Uhr, Vortrag und Gespräch, Vortrag 12.30 Uhr
Nach Wegfall des Mieterschutzes für jüdische Mieter*innen 1939 wurden drei Wohnungen in diesem Haus zu “Zwangswohnungen”. Gedenkkacheln an der Hausfassade erinnern an den ehemaligen Hauseigentümer, der 1941 in die USA flüchten konnte, eine Mieterin, die Theresienstadt überlebte und einen Mieter, der in Auschwitz ermordet wurde. Gundula Meiering, eine heutige Bewohnerin, erzählt über ihre Spurensuche nach den ehemaligen Bewohner*innen. Das Haus gehört zur digitalen Ausstellung "Zwangsräume".
9.
Hier lebten Max und Martha Liebermann
Stiftung Brandenburger Tor, Max Liebermann Haus, Pariser Platz 7, 10117 Berlin
So, 14 & 16 Uhr, Führung
Max Liebermann war einer der bekanntesten deutschen Impressionisten. Gemeinsam mit seiner Frau Martha und Tochter Käthe lebte er im 2. Stock, bis er 1935 verstarb. Martha wurde 1936 aus dem Haus vertrieben und nahm sich 1943 nach Erhalt des Deportationsbefehls das Leben. Vor dem Haus erinnert ein Stolperstein an sie. Die Stiftung Brandenburger Tor erinnert an die Liebermanns und bietet kostenlose Führungen durch die Ausstellung im Atelier Liebermann: Jorinde Voigt – Constant Vision an.
10.
Auf Spuren von Ottilie Pohl
Treffpunkt: Rostocker Straße 32B, 10553 Berlin- Moabit
So, 14 & 16 Uhr, historischer Spaziergang mit Lesung und Gespräch
Das „Netzwerk Ottilie Pohl“ möchte die verschwundene Gedenktafel für Ottilie Pohl erneuern und an die Kommunistin und Jüdin erinnern. Über 40 Jahre lang wohnte sie in Moabit und war im proletarischen Milieu verankert. Das „Netzwerk Ottilie Pohl” sucht verschiedene Wohnorte auf, erzählt von den Recherchen und zeigt Dokumente ihrer Verfolgung. Pohl gehörte zu einer Widerstandsgruppe von Frauen, die sich als „sooo harmloses Kaffeekränzchen“ tarnte.
11.
„Das Wort der Stummen"- die Dichterin Gertrud Kolmar“
Kirche zum Heilbronner, Heilsbronner Str. 20, 10779 Berlin- Schöneberg
So, 14 Uhr, Performance
"Hier gingst du durch die Stadt zum letzten Mal vielleicht mit einem Hand in Hand.” Gertrud Kolmar gilt als eine der bedeutendsten jüdischen Dichterinnen. Doch der Großteil ihres Werks wurde postum publiziert. Die Cousine Walter Benjamins musste Zwangsarbeit leisten und wurde 1943 nach Auschwitz deportiert. Davor gelang es ihr, ihre Manuskripte in die Schweiz zu schicken. An die radikale und vielfältige Dichterin erinnert die Schauspielerin Lisa Schell unweit von ihrer letzten Wohnung.
12.
„Gehabt hab ich ein Heim“
Bahnhofstraße/Ecke Steinstraße, 12307 Berlin- Lichtenrade
So, 14 Uhr, Wandelkonzert Akustische Stolpersteine
Marion Fabian erinnert an jüdische Nachbar*innen, die in Lichtenrade gelebt haben und verschleppt und ermordet worden sind. Mit den Akustischen Stolpersteinen möchte die Künstlerin zudem hörbare Zeichen setzen gegen den Versuch, die Menschheitsverbrechen des Naziregimes zu relativieren.
13.
Untergetaucht auf der Insel Reiswerder im Tegeler See
Vor der Insel Reiswerder im Tegeler See, 13507 Berlin- Reinickendorf
So, 14:45 – 16:30, Inselrundgang, Lesung und Erzählung
Auf der Flucht vor den Deportationen versteckte sich eine Gruppe von Menschen auf einer kleinen Insel in Berlin. In ihrem Buch „Untergetaucht auf Reiswerder” erinnert Christiane Carstens an Gerda Lesser, Erna-Johanna und Gerhart Fleck, Lotte Basch und Hermann Dietz und die bewegende Geschichte der unterschiedlichen Menschen dieser Gruppe. Treffpunkt: 14:45 Uhr am DLRG-Haus auf der Festlandseite, Haltestelle „Weg nach Reiswerder“, (Fährüberfahrt 15:00 Uhr)
14.
Die Familie Fernbach wohnte hier
Wilhelmshöher Str. 24, 12161 Berlin-Friedenau
So, 15-17 Uhr, Erzählung, Lesung und Gespräch
In der Wilhelmshöher Straße 24 lebten die Fernbachs bis zur Deportation in die Vernichtungslager. Der älteste Sohn Ernst verstarb 1936. Seine Kinder, Inge und Linders, überlebten den Krieg in Cuxhaven und wanderten aus. Mitzi Rabe und Korie (Fernbach) Shokmali (USA) erzählen von ihrer Familie. Die heutigen Bewohner*innen der Wohnung,, Christiane Zieger Ayanoğlu und Özcan Ayanoğlu, lesen aus Linders unveröffentlichten Buch über die Fluchtversuche des damals 19-Jährigen in die Schweiz im Jahr 1943.
15.
Pfarrer Eitel-Friedrich von Rabenau bot hier Verfolgten Schutz
Apostel Paulus Kirche, Grunewaldstr 77a, 10823 Berlin- Schöneberg
So, 16 Uhr, Lesung, Ausstellung und Gespräch (Deutsch, Englisch)
Eitel-Friedrich von Rabenau, von 1923 bis 1954 Pfarrer in der Apostel-Paulus-Kirche, war eine bedeutende Persönlichkeit der Bekennenden Kirche, die sich offen gegen die NSDAP stellte. Er half jüdischen Menschen in Not, indem er ihnen Unterschlupf bot: in den Räumen der Kirche und in seiner Wohnung bei seiner Frau und seinen sechs Kindern. Pfarrerin Stefanie Sippel und Hugh Williamson erinnern an Pfarrer von Rabenau und diejenigen, die bei ihm Schutz suchten.